Lisboa, faszinierende Hauptstadt Portugals



Faszinierende Hauptstadt Portugals

Es lohnt sich absolut, diese Stadt einmal mit viel Zeit, einem Reiseführer, Stadtplan und sehr bequemen Schuhen zu erkunden. Und den Fotoapparat nicht vergessen! Ganz wichtig.
Gute Schuhe sind absolutes Muss. Flipflops, Absätze oder chice Designer-Schuhe können Sie getrost im Hotel lassen. Denn es geht bergauf und bergab.

Die Stadt wurde auf fast zwei Dutzend Hügeln erbaut. Es gibt Gässchen, die sind Treppen. Kein Gehweg, kein Asphalt, einfach nur Stufen. Hunderte von Stufen, eingerahmt von pittoresken Häuserfronten, von deren Balkonen die große Wäsche flattert. Man fühlt sich in mediterranes Mittelalter versetzt. Vieles alt, sehr alt und für unseren Geschmack dringend renovierungsbedürftig, und doch - irgendwie gemütlich. Als müsse es so sein. Alt und Neu Seit an Seit.

Füttern Sie ihre Kamera mit einer sehr großen Speicherkarte und machen Sie sich auf den Weg. Schlendern Sie in aller Ruhe durch die bezaubernde Altstadt. Lassen Sie sich Zeit.
Lissabon, oder besser: Lisboa, ist auch geruhsam. Gemütlich fließt die Zeit, man nimmt sich Zeit für ein Schwätzchen unter Palmen, Zeit für einen Kaffee oder ein Glas Wein irgendwo in einem Café am Straßenrand.
Lisboa atmet mediterranes Flair. In jeder Hinsicht. Obwohl es am rauen Atlantik liegt.

Die portugiesischen Entdecker brachten schon früh Reichtum. Aber von den damals erbauten, riesigen Prachtbauten ist nicht mehr viel übrig. Im 18. Jahrhundert zerstörte ein gewaltiges Erdbeben einen Großteil der Stadt.

Trotzdem gibt es noch mehr als genug zu bewundern. Allein die Prachtstraßen mit den Mosaiken auf den Gehwegen, Denkmäler und Klöster, Kirchen, Plätze und nicht zuletzt den berühmten Fahrstuhl. Mitten in der Stadt zwischen den Häusern erhebt er sich wie ein Phantom. Man glaubt es nicht und muss zweimal hinsehen. Er verbindet die Innenstadt unten mit dem hoch gelegenen Stadtteil Bairro Alto.

Der Aufzug ist gut 100 Jahre alt. Und das spürt man, wenn man durch einen der beiden Eingänge tritt. Man fühlt sich zurückversetzt wie in einen alten Film. Ein feudales Hotel, ein kunstvolles Gitter. Dann öffnet sich die Fahrstuhltüre und heraus tritt - Alfred Hitchcock. Ich weiß nicht, warum gerade er mir dabei einfällt. Aber ja, er hätte in dieses Ambiente gepasst.

Oben angekommen, befindet man sich in einer anderen Welt. Wie von einem abgezäunten Adlerhorst schaut man tief hinab in die Unterstadt. Gleich nebenan die Ruinas do Carmo. Auch hier hat das Erdbeben damals zugeschlagen.
Hier oben ist der Stadtteil Bairro Alto, das Flair wohl möglich noch mediterraner. Hier finden Sie abends auch die berühmte Musik in den Fado-Lokalen.

 

Aber es gibt nicht nur viel Interessantes in der Altstadt. Auch die Neustadt unten am Tejo, die bis vor gut zwanzig Jahren noch nicht mal erschlossen war, ist absolut sehenswert. Modern, faszinierende, ja, waghalsige Architektur, eine Seilbahn über der Promenade, Figuren im Wasser und dazu das Oceanàrio im Park der Nationen. Es ist das größte Indoor Aquarium mit allen Lebewesen, die im Wasser zuhause sind: von Korallen bis zu Haien. Hier sollten Sie viel Zeit mitbringen, denn es lohnt sich!

Es gibt so viel kennen zu lernen, ich kann hier nur ganz kurze Tipps geben.
Vielleicht noch eins: Belem.


Von hier aus stachen damals die Eroberer in See. Das letzte, was sie von ihrer Heimat mit auf den Weg über den Ozean nahmen, war der Blick auf die Torre de Belém, ein fünfstöckiger Wachturm in der Tejo-Mündung, der noch heute steht wie ein Fels in der Brandung.
Der Fluss ist hier so breit wie das Meer. Seit fast 50 Jahren überspannt eine riesige Hängebrücke die Mündung: die Ponte 25 de Abril. Sie hat ihren ganz eigenen akustischen Fingerabdruck. Kann man das von einer Brücke so sagen? Ich wüßte nicht, wie ich ihre Geräusche, ein ganz spezifisches Singen und Summen, sonst nennen könnte.

Nicht weit entfernt wacht auch die Cristo-Rei in der Flussmündung. Eine kleine Nachbildung der Christusstatue in Rio.

 

Am Ufer steht das moderne Denkmal der Entdeckungen. Eine Beton-Karavelle mit Heinrich dem Seefahrer oben am Bug. All seine Gefolgsleute – wenn ich mich recht entsinne, auch seine Mutter- stehen hintereinander hinter ihm und schauen aufs Meer hinaus.

Lisboa ist eine besondere Stadt, moderne Großstadt genauso wie beschauliche Kleinstadt.
Faszinierend und absolut sehenswert.  


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